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Österreich-Rundfahrt 2018

Die Daten: 889 Kilometer 9.418 Höhenmeter.

Am 8. September 2018 starteten wir bei trockenem und leicht bewölktem Wetter unsere große Tour. Hatte es die letzten Tage noch stark geregnet, so war am Samstag Luft und Straße trocken und vom Staub befreit. Los ging es um 08:00 Uhr bei Gerhard Mathy in Gralla und wir fuhren über Heiligenkreuz a. W. nach Gleisdorf, wo wir kurz danach auf die Apfelstraße einbogen und uns ein herrliches Panorama bei Sonnenschein erwartete.

Unsere Reise führte uns weiter durch Anger nach Birkfeld für eine kurze Rast, um uns für das wellige Gelände nach Rettenegg und den anschließenden Feistritzsattel zu stärken. Bei Temperaturen von 25 Grad und mehr rollten wir nach einer traumhaften Abfahrt mit toller Aussicht über Gloggnitz nach Reichenau an der Rax, um uns anzusehen, wo einst der Wiener Adel, wie zum Beispiel Kaiser Franz mit Gattin residierten. Da unser Hotel sechs Kilometer weiter lag, entschieden wir uns, im Kurpark von Reichenau einzukehren. So wurden die letzten Kilometer des Tages auch noch bei bester Laune zurückgelegt.

Gut erholt ging es am nächsten Morgen bei sonnigem Wetter durchs Höllental, wo es wegen eines sich dahinschlängelnden Baches und der umliegenden Berge etwas kühl wurde. Doch beim wunderschönen Anstieg auf die „Kalte Kuchl“ wurde jedem warm und das nicht nur wegen der wieder steigenden Temperaturen. Auch der folgende Wegabschnitt bot genug Gelegenheiten, um sich aufzuwärmen: Bei ständigem Bergauf und Bergab erreichten wir Zwentendorf und warfen einen Blick auf den Atommeiler, für den vor 40 Jahren das Aus noch vor dem Ein kam. Wir setzten unsere Reise fort, überquerten die schöne blaue Donau bei einem Wasserkraftwerk und radeltenauf schmalen Straßen und durch kleine Dörfer nach Langenlois, wo der Winzer Bründlmeieraufgesucht wurde. Nach Fachgesprächen mit Junior Bründlmeier und entsprechender Stärkung,wurde das letzte Ziel des Tages angesteuert, das Hotel von Willi Dungl in Gars am Kamp. Dochbevor es zur verdienten Nachtruhe ging, wurde das Abendessen bei einem Kurden, der hervorragend die griechische, italienische und österreichische Küche beherrschte, eingenommen.

Ein sonniger Morgen erwartete uns bei der Abfahrt Richtung Freistadt. Über schmale Straßen, vorbei an kleinen Dörfern, weiten Wiesen und Feldern sowie auch Wäldern, radelten wir nahe der tschechischen Grenze bergauf und bergab nach Weitra, in die älteste Bierbrauer-Stadt Österreichs, wo uns die wunderschöne Altstadt zu einer Rast einlud. Entspannt ging es auf eine etwas stärker befahrene Straße, die uns wiederum auf eine wunderbare Chaussee führte, die nicht nur mit einem tollen Panorama, sondern auch mit makellosem Asphalt auftrumpfte, so dass die letzten 18 Kilometer nach Freistadt zum reinen Genuss wurden.

Fast schon kitschig präsentierte sich am nächsten Tag der strahlend blaue Himmel. Von den wärmenden Sonnenstrahlen begleitet, führte uns unser Weg zurück Richtung Donau. Die anstrengenden 43 km, die mit so einigen Hügeln auftrumpften, wurden mit einer imposanten Aussicht, die bis zu den Bergen beim Traunsee reichte, belohnt. Mit einer herrlichen Abfahrt auf einwandfreiem Asphalt erreichten wir die Donau in Ottensheim. Eine Fähre brachte uns samt Räder über das ruhige Gewässer. Etwas belebter und dafür auch schneller ging es da schon auf der nächsten Straße Richtung Traunsee zu, die trotz des aufkommenden Windes und des Verkehrs, aber dafür mit vereinten Kräften bewältigt wurde. Nach einem Tankstopp im Ortskern von Schwanenstadt erreichten wir endlich den zweitgrößten See Österreichs und die liebliche Ortschaft Gmunden, wo uns das Schloss Orth am Traunsee noch einmal zu einer Pause verleitete. Auf derInsel im Café vom Schloss Orth genossen wir bei traumhaftem Ausblick auf den See und die umliegenden Berge noch einen Gerstensaft, der uns dermaßen stärkte, dass wir die restlichen 18 Kilometer noch locker herunter spulten und gut gelaunt in Ebensee bei unserem Nachtquartierankamen.

Am nächsten Tag starteten wir pünktlich um 08:30 Uhr in Richtung Bad Ischl, weiter nach Bad Goisern und Hallstatt,wo der Verkehr wieder merklich weniger wurde. Die Wahl des Rades als Transportmittel machte sich in Hallstatt wieder einmal bezahlt, denn den Radfahrern ist gestattet,was Autofahrern verwehrt bleibt: das Befahren des Ortskerns und der Promenade von Hallstatt.Wir rollten gemütlich am See entlang und genossen den Ausblick samt Sonnenschein und wolkenlosem Himmel bei angenehmen 27 Grad.Über den Kopenpass mit 690 Metern Passhöhe und knackigen 19% Steigung radelten wir nach Bad Aussee, direkt zum Kurplatz und zur Konditorei Temmel, die eine Stärkung versprach. Anschließendging es weiter nach Rottenmann und Trieben, von wo die Straße mit moderaten 8-10% Steigung auf den Tauern führte. Nur das letzte Stück hatte es mit 13-16% in sich. Etwas entspannter verliefen da die letzten Kilometer nach Fohnsdorf dank dem stetigen, leichten Gefälle. Nach einem erstklassigen Abendessen im Gasthaus Ortner hatten wir die verbrauchten Kalorien wiederaufgefüllt und genug Energie für den finalen Tag gesammelt.

Gut gelaunt und ausgeruht nahmen wir die letzte Etappe in Angriff: Unser Weg führte uns über Judenburg nach Weißkirchen zur Abzweigung auf die Gaberlstraße, die den Startpunkt für die Fahrt auf den höchsten Punkt dieser Tour bildete. Dies natürlich, wie könnte es anders sein, bei Sonnenschein und wolkenlosem Himmel. Wir genossen die beeindruckende Aussicht und die angenehmen Temperaturen, hatte es doch am Vormittag auf der Passhöhe schon 24 Grad, so dass man auf das Anziehen einer Jacke leicht verzichten konnte. Nach einer flotten Abfahrt rollten wir bei leichtem Gefälle nach Köflach zu Mochart`s Energieschiff, um es sich nochmal gut gehen zu lassen.Über Gaistal, Mooskirchen und Lannach wurde nach Zehndorf geradelt, wo Kuchen, Kaffee und Bier warteten, um sicher zu gehen, dass keinem auf den letzten Kilometern nach Gralla doch noch die Kraft fehlen oder sich gar der Hunger bemerkbar machen würde. Als i-Tüpfelchen und würdigen Abschluss gab es ein gemeinsames Essen, bevor alle die eigene Heimreise antraten.

Abschließend sei Heidi Gondermann für die hervorragende Betreuung und das Lenken des Begleitfahrzeuges und Bernd Tauschmann für das Zur-Verfügung-Stellen seines Autos, herzlichst gedankt. Danke an Gerhard Mathy für die Organisation und Bestellung der schönen Nächtigungsmöglichkeiten. Zu guter Letzt geht der Dank natürlich auch an Peter Neuhold für das  Ausarbeiten sowie das Führen der gesamten Tour.

Petra Neuhold

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